SVS unterliegt dem TSV Bardowick mit 1:3

Scharnebecker verlieren trotz guter Leistung verdient beim Spitzenreiter

Am gestrigen Samstag gastierte die SVS beim souveränen Spitzenreiter aus Bardowick. Auch wenn die Rollen bereits vor der Partie klar verteilt zu sein schienen und man als Außenseiter anreiste, hatten sich die Roten viel für das Spiel vorgenommen und unter der Woche einen Matchplan erarbeitet, der letztendlich über weite Strecken der Partie aufgehen sollte.

Personell musste Coach Carsten Lorenzen auf Kapitän Vincent Lorenzen verzichten, der aufgrund einer hartnäckigen Erkältung nicht zur Verfügung stand und für den Bruder Bennet Lorenzen in die Innenverteidung rückte. Zudem rotierten Torjäger Christoph Fricke, Außenverteidiger Alan Pfeifer sowie Stammtorhüter Jan-Luca Pfeifer zurück in die Startelf.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams der Liga, die sich gegen den spielstarken TSV Bardowick eher zurückziehen und auf Konter lauern, setzte das Scharnebecker Trainergespann Lorenzen/Koopsingraven auf ein hohes Angriffspressing mit einer Mann-gegen-Mann Verteidigung über das gesamte Feld. Das Heimteam von Trainer Roman Razza schien zu Beginn der Partie nicht mit dieser Taktik gerechnet zu haben, so dass der gewohnte ruhige Spielaufbau des Spitzenreiters nur selten gelang. Die Scharnebecker setzten die Aufbauspieler des TSV früh unter Druck und zwangen diese so immer wieder in intensive Zweikämpfe. Nach mehreren Ballverlusten und Unkonzentriertheiten der Hausherren konnten sich die Roten durch schnelle Umschaltsituationen einige aussichtsreiche Torgelegenheiten erarbeiten.

In der 15.Spielminute war es Lukas Lange, der einen verunglückten Abwehrversuch des Bardowicker Torhüters Liam Bertelsmann nach einem Fricke-Freistoß über die Torlinie drücken konnte. Beflügelt von der 1:0-Führung hielten die Scharnebecker an ihrem Matchplan fest, auch wenn der TSV nun etwas besser ins Spiel kam und sich ebenfalls einige Abschlüsse erarbeite. Kurz vor der Halbzeit gelang dem TSV dann doch noch der 1:1-Ausgleich durch Matthias Zeugner. Ein vermeintlich harmloser Freistoß wurde von der Scharnebecker Hintermannschaft nicht konsequent genug geklärt, so dass der zweite Ball dann bei Zeugner landete, der trocken innerhalb der rechten Strafraumseite abschloss. Kurz darauf pfiff der Unparteiische dann die erste Spielhälfte ab.

Das Ergebnis zur Halbzeit war insgesamt leistungsgerecht, auch wenn der Ausgleich natürlich zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt aus Sicht der SVS fiel - insbesondere, weil Christoph Fricke zuvor noch eine Topchance zur möglichen 2:0-Führung freistehend im Fünfmeterraum gegen den trotz des Fehlers beim 0:1 stark aufgelegten Bardowicker Torhüter Bertelsmann vergab.

In der zweiten Halbzeit traten die Bardowicker dann deutlich konzentrierter auf und übernahmen mehr und mehr die Spielkontrolle. Mit zunehmender Spielzeit merkte man den Gästen zudem die kräftezehrende Laufarbeit an und so konnten nicht mehr alle Zweikämpfe und Laufduelle mit der gleichen Intensität geführt werden, wie es noch in der ersten Hälfte gelungen war. In der 64.Spielminute fiel dann folgerichtig das 2:1 für die Hausherren, nachdem der Ball in einem Zweikampf auf der linken Seite gewonnen und der daraus resultierende Konter von Thorben Glüsing abgeschlossen worden war.

Nur zwei Minuten später war es dann der Bardowicker Lennart Ahrens, der einen weiten Abschlag seines Torhüters erlaufen und sein anschließendes Solo dann mustergültig zur 3:1-Führung veredeln konnte. Dieser Doppelschlag war spielentscheidend, da die Partie in der Folge etwas abflachte, so dass der TSV seine Führung letztlich souverän ins Ziel brachte. Auf beiden Seiten ergaben sich zwar noch einige weitere Torchancen, die allerdings nicht zwingend genug zuende gespielt wurden. Unter dem Strich ging der TSV Bardowick aufgrund seiner spielerischen Klasse und der hohen Qualität im Kader als verdienter Sieger vom Platz, dennoch zeigten die Scharnebecker über weite Strecken eine engagierte Leistung und verlangten dem designierten Landesliga-Aufsteiger alles ab. Coach Lorenzen zeigte sich nach der Begegnung, unabhängig vom Endergebnis, zufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge.

Am kommenden Samstag, dem 12.11.2022, empfängt die SVS den TuS Barendorf um 14:00 Uhr zum dritten Kreisderby in Folge an der Meisterstraße. 

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Foto by Steffi Rathje