Eine kleine Schwächephase der SV Scharnebeck mit fünf aufeinander folgenden Spielen ohne Sieg fand am vergangenen Sonntag mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen den Vastorfer SK ihr Ende. Im zweiten Spiel in Folge blieb die SVS-Defensive ohne Gegentor und auch in der Offensive konnten endlich wieder eigene Tore erzielt werden, wodurch der Abstand auf die Abstiegszone erst einmal wieder auf sieben Punkte ausgebaut wurde.
Nach der Partie gegen das Tabellenschlusslicht steht am morgigen Samstag nun allerdings ein echter Härtetest für das Team um Kapitän Vincent Lorenzen an: Die Roten gastieren beim unangefochtenen und noch ungeschlagenen Spitzenreiter aus Bardowick. Nachdem sich der TSV in der vergangenen Saison im Kampf um den Aufstieg in die Landesliga noch dem TuS Neetze hatte geschlagen geben müssen, legten die Domstädter im Sommer personell nochmals nach und holten sich unter anderem mit Matthias Zeugner und Thorben Glüsing weitere Spieler mit langjähriger Landesliga-Erfahrung in ihren ohnehin exzellent besetzten Kader. Neben zusätzlicher Qualität auf dem Rasen verstärkte sich das Team auch an der Seitenlinie. Mit Niclas Böhnsch konnte der TSV Bardowick ein aufstrebendes Trainer-Talent verpflichten, welches als Coach im Jahre 2019 mit dem TuS Wustrow den Kreispokal gewinnen konnte und ein Jahr später den Club aus dem Kreis Lüchow-Dannenberg völlig überraschend sogar in die Bezirksliga führte.
Das Konzept von Trainer Roman Razza scheint aufzugehen. Von 36 möglichen Punkten holte der TSV in der laufenden Spielzeit 34 Zähler und liegt damit voll auf Kurs in Richtung des heiß ersehnten Aufstiegs. Lediglich gegen den SV Ilmenau musste man sich am 7.Spieltag mit einem 1:1 zufrieden geben. Mittlerweile führt der TSV die Tabelle souverän mit sieben Punkten Vorsprung und bei einem weniger ausgetragenen Spiel vor dem SV Küsten an.
Eine solch beeindruckende Erfolgsserie weckt natürlich den Ehrgeiz der restlichen Teams der Liga. So wäre jede Mannschaft nur allzu gern die erste, die den Bardowickern die erste Saisonniederlage zufügt und der Serie ein Ende bereitet. SVS-Trainer Carsten Lorenzen äußerte sich unter der Woche bereits in der Lüneburger Landeszeitung durchaus selbstbewusst mit Blick auf das anstehende Spiel und gab zu verstehen, dass er sein eigenes Team beim Spitzenreiter nicht chancenlos sehe. Tatsächlich waren die beiden Spiele in der vergangenen Saison zwischen dem TSV und der SVS sehr intensive Partien. Im Hinspiel verlor die SVS auswärts knapp mit 0:1 durch ein spätes Joker-Tor von Guido Schierle. Im Rückspiel musste sich die Lorenzen-Elf auf eigenem Platz etwas deutlicher mit 0:3 geschlagen geben. Lorenzen merkte diesbezüglich an, dass die SVS besagte Spiele gegen Bardowick jeweils erst in der Schlussphase verloren habe, da man anders als der TSV personell nicht mit gleicher Qualität von der Bank aus habe nachlegen können. In dieser Saison sehe dies anders aus, daher sei eine bis zum Schluss offene Begegnung durchaus möglich. Nichtsdestotrotz dürfte auch dem SVS-Coach klar bewusst sein, dass es einer wirklich außergewöhnlichen Leistung mit extrem geringer Fehlerquote seines Teams bedarf, um dem haushohen Favoriten auf dessen eigenem Geläuf tatsächlich ein Bein stellen zu können.
Personell kann das SVS-Trainer-Team in diesem Spiel fast wieder aus dem Vollen schöpfen. Jon Knaack und Eric Freudenberg sind nach überstandener Krankheit zurück. Tobias Gimball plagen noch die Nachwehen aus dem Suderburg-Spiel, er wird mit Sicherheit aber die Zähne zusammenbeißen. Patrick Peters muss weiter aufgrund einer Hüftverletzung aussetzen. Ein Update gibt es auch vom Langzeit-Invaliden Tom Willmann. Dieser hat sich in dieser Woche erfolgreich einer Leisten-OP unterzogen und kann somit hoffentlich in absehbarer Zeit wieder ans Training herangeführt werden.
TSV Bardowick
SV Scharnebeck
Bezirksliga Lüneburg 1 · 14. Spieltag