Schafft SVS die Trendwende gegen SV Holdenstedt?

SV Scharnebeck erwartet kampfbetontes Spiel gegen den SV Holdenstedt

Licht und Schatten gab es beim letzten Heimspiel für die SV Scharnebeck gegen den SV Rosche zu konstatieren. In der 1.Halbzeit sahen die Zuschauer eine der besten Saisonleistungen der Rot-Weißen. Die Mannschaft von Carsten Lorenzen und Tobias Koopsingraven spielte von Beginn an hoch konzentriert und stand hinten vor allem dank des Taktgebers Bennet Lorenzen sehr stabil. Über einen disziplinierten und geduldigen Spielaufbau kam die SVS zu mehreren Torchancen und ging verdient mit einem 2:0 in die Kabine. Ein kleiner Wehmutstropfen war die Verletzung von Vincent Lorenzen, der nach einer Standardsituation im gegnerischen Strafraum beim Aufkommen umknickte und verletzt ausgewechselt werden musste. In der Folge rückte Bruder Bennet eine Position zurück in die Innenverteidigung und Noah Barth spielte fortan auf der Sechser-Position im defensiven Mittelfeld. Statt in der 2.Halbzeit die Dominanz aus dem ersten Durchgang aufrechtzuerhalten, verlor die SVS komplett den Faden und das Spiel drehte sich zu Gunsten der Gäste aus Rosche. Am Ende verspielten die Gastgeber die 2:0-Führung und musste sich mit einem letztlich leistungsgerechten 2:2-Unentschieden zufrieden geben.

Da über die Osterfeiertage keines der noch ausstehenden Nachholspiele angesetzt worden war, konnte die Mannschaft die Zeit mit ihren Familien nutzen und Energie für den Endspurt der Saison tanken. In den verbleibenden sieben Wochen gilt es immerhin noch neun Partien verteilt auf mehrere "englische Wochen" zu bestreiten, bevor es in die Sommerpause geht.

Am morgigen Sonntag steht nun die nächste Partie gegen den Liganeuling SV Holdenstedt an. Aus den letzten drei Spielen konnte man lediglich den erwähnten einen Punkt gegen Rosche sammeln und möchte nun gerade gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte wieder einen Sieg einfahren, um die Position im Tabellen-Mittelfeld zu festigen. Einfach wird die Aufgabe gegen den Aufsteiger allerdings keineswegs. Der SVH rangiert nun schon seit dem 16.Spieltag konstant auf dem 11.Tabellenplatz und damit knapp über der Abstiegszone. Stünde diese Platzierung auch nach dem 34. Spieltag, würde SVH-Trainer Felix Luering dies sicherlich so unterschreiben. Darauf verlassen, dass es so bleibt, kann und will man sich in Holdenstedt allerdings sicherlich nicht, gerade weil es im Tabellenkeller nach wie vor sehr eng zugeht und der SV Ilmenau mit einem Spiel weniger nur vier Punkte hinter Holdenstedt auf dem ersten Abstiegsrang lauert. Zudem bleibt abzuwarten, ob noch eine Lüneburger Mannschaft aus der Landesliga absteigt, denn in diesem Fall würde sich noch eine Mannschaft mehr aus der Bezirksliga verabschieden müssen.

Ähnlich wie die SVS schaffte es der SVH im letzten Spiel im direkten Duell gegen den SV Ilmenau nicht, über ein Unentschieden hinauszukommen, und konnte somit in den letzten fünf Partien nur einmal als Sieger den Platz verlassen. Das größte Problem der Holdenstedter ist die Defensive. Bereits 69 Gegentreffer mussten die Torhüter Marcel Hartwig und Malte Klaunig hinnehmen. Damit kassiert die Elf von Felix Luering im Schnitt mehr als zwei Gegentore pro Spiel. Auf der anderen Seite konnten die SVH-Stürmer bisher erst 33 Tore erzielen. Die Uelzener haben jedoch ein Mittel gefunden, sich in der Bezirkliga zu behaupten und nach aktuellem Stand die Liga zu halten: Die Defizite in der Defensive und Offensive machen die Holdenstedter vor allem über den Kampfgeist wett. Dass der SVH dabei bisher das ein oder andere Mal über die Stränge geschlagen hat, verrät ein Blick auf die Fairness-Tabelle: Mit 65 gelben, sechs roten und einer gelb-roten Karte steht Holdenstedt auf dem letzten Platz dieser Statistik. Der Erfolg gibt der Truppe jedoch teilweise recht und man wird bis zum Saisonende wohl kaum etwas an der eigenen Spielweise verändern - zumal sich selbige auch im Hinspiel gegen die SVS als Erfolgsrezept herausgestellt hat. Die Holdenstedter Akteure warfen sich in jeden Zweikampf, rangen um jeden Ball und gingen am Ende, auch aufgrund eines blutleeren Auftritts der Scharnebecker, völlig verdient als Sieger (2:0) vom Platz. Die Scharnebecker sind somit gewarnt und angehalten, beim zweiten Aufeinandertreffen in dieser Saison die nötige Zweikampfhärte an den Tag zu legen und dagegen zu halten.

Obwohl die SVS ein kampfbetontes Spiel erwartet, will man trotzdem an die guten spielerischen Ansätze aus der ersten Halbzeit des Rosche-Spiels und aus den vorangegangenen Partien anknüpfen. Dementsprechend legte das Trainergespann Lorenzen/Koopsingraven auch in dieser Trainingswoche den Fokus auf ein sauberes Kurzpass-Spiel und eine schnelle Spielverlagerung. Die Ansätze sahen auf jeden Fall vielversprechend aus und dank des Nachwuches aus der 2.Mannschaft konnte man am Donnerstag ein intensives Abschluss-Spiel absolvieren. Nun gilt es, den Schwung aus den Trainingswochen in die nächsten Punktspiele zu übertragen und sich für den betriebenen Aufwand zu belohnen.

Personell haben die Scharnebecker derzeit mit einigen Rückschlägen zu kämpfen. Die beiden Stamm-Innenverteidiger Vincent Lorenzen und Kjeld Döring werden aufgrund ihrer Verletzungen aus den letzten Spielen auf jeden Fall fehlen. Corvin Röhling muss mit einer Lugenentzündung ebenfalls passen und auch hinter Eric Freudenberg steht nach einer Mandelentzündung ein Fragezeichen. Zudem verweilt Jon Knaack die nächsten Wochen im Urlaub. Erfreulich ist hingegen, dass Torwart Jan-Luca Pfeifer nach seinem Außenbandriss in dieser Woche erstmalig wieder die Torwarthandschuhe überstreifen konnte und seine ersten beiden Einheiten zwischen den Pfosten absolvierte. Zudem kehrte der langzeitverletzte Leon Brederlau ebenfalls zurück auf den Trainingsplatz und vollzog in den letzten Wochen die ersten leichten Trainingseinheiten.

Der Anpfiff der Partie am morgigen Sonntag wird um 15:00 Uhr erfolgen.

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Holdenstedt A-Platz
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29525

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Foto by Steffi Rathje ©